Ich will nicht, ich kann nicht, doch ich werde.
Und da ist er, dieser Tag, an dem ich am liebsten nicht das Bett verlassen möchte. Ich fühle mich antriebslos und der Gedanke daran heute irgendetwas erledigen zu müssen überfordert mich und ich fühle mich nur noch schwacher. Mein Freund steht neben mir und versucht mich aus dem Bett zu animieren.
Ich weiß, er meint es nur gut. Aber ich fühle mich dadurch nur noch schlechter. Weil ich das Gefühl habe, ich muss. Aber ich kann nicht. Ich will nicht. Doch irgendwie muss es weiter gehen. Es muss… und tief in mir weiß ich das und will ich das auch… aber es ist verdammt schwer. So verdammt schwer.
Irgendwann schaffe ich es dann aus dem Bett und setze mich an den Schreibtisch. Und ich fange an diesen Text zu schreiben. Auf den Ohren habe ich die Musik, die ich auf dem Retreat von Sanyana kennengelernt habe. Sie erdet mich. Und auch das Schreiben erdet mich. Es gibt mir die Möglichkeit, mich mitzuteilen, dir zu zeigen, wie es mir geht, in der Hoffnung jemanden da draußen zu finden, dem es auch so geht. So vieles was in meinem Kopf vorgeht und ich habe das Gefühl, vor lauter Gedanken zu ersticken. Alles wird immer lauter und ich kann meine Stimme nicht hören. Immer wieder nehme ich Zeichen wahr, die mir zeigen, mich mehr und mehr auf meine Mitte zu konzentrieren. Alles deutet darauf hin. Meditieren, in die Natur gehen, Dinge machen, die mir guttun. Rational gesehen weiß ich also, was ich jetzt am dringendsten brauche. In die Umsetzung zu gehen ist dabei jedoch das Schwierigste.
Und ich glaube, genau darin liegt die Kunst und der Schlüssel zum Glück.
Lieber in kleinen Schritten vorwärtszugehen, als gar nicht zu gehen.
Die kleinen Erfolge im Alltag zu loben und aufzuhören, so streng zu sich zu sein. Sich selbst mit einer Sanftheit zu begegnen, wie wir sie aus dem Schoße unserer Mütter kennen. Und nie vergessen: Geht es einmal Bergab, so geht es auch wieder Bergauf. Vertraue. Atme. Und lasse los. Und plötzlich kannst du die Weite wieder spüren…
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