Vorwort:
Im heutigen Blogbeitrag spreche ich offen und schonungslos über meine Depression und meinen Umgang damit.
Ich mache damit einen mutigen ersten Schritt und zeige mich. Damit möchte ich dich ermutigen, dich radikal anzunehmen – genauso, wie du bist – und dich nicht länger zu verstecken.
Wir durchleben im Leben immer wieder Phasen, die herausfordernd sind. Doch erst das Verstecken isoliert uns und lässt uns Einsamkeit spüren. Dabei zählt Einsamkeit zu den häufigsten Ursachen für Verzweiflung – manchmal so tief, dass Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen.
Ich möchte dazu beitragen, dass wir uns wieder mehr zeigen – mit allem, was da ist. Denn genau das macht uns am Ende menschlich.
Vielleicht erkennst du dich in den ein oder anderen Worten wieder.
Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen!
Der Moment, in dem nichts mehr geht
Ich kann nicht mehr. Und ich weiß auch nicht, wie ich diesen Moment je überstehen soll. Meine Gedanken erschlagen mich, ich sehe keinen Ausweg mehr. Wo früher noch ein Funken Kraft war, ist jetzt nur noch Leere. Selbst wenn ich wollen würde – ich wüsste gar nicht, wie ich es schaffen soll.
Ich fühle mich so allein, so gebrochen und so endlos erschöpft. Es gibt Tage, an denen ich nicht einmal das Bett verlassen kann. Mein Magen knurrt, aber ich schaffe es einfach nicht, mir etwas zu essen zu machen. Schon die Überlegung, was ich essen soll, überfordert mich. Alles ist zu viel.

Der Anfang: Kleine Schritte aus der Dunkelheit
Ich befinde mich in einer depressiven Episode. Ich muss irgendwie wieder zu Kräften kommen. Irgendwie wieder den Antrieb in mir finden und mich schrittweise aus dieser Misere befreien.
Mein erster Schritt: Yoga. Es ist meine erste Regelmäßigkeit seit Wochen – eine Konstante. Ich merke, dass mir Regelmäßigkeit guttut. Aber sie muss sanft sein. Nicht zu viel von mir fordern. Alles andere wäre zu viel.
Yoga erlaubt mir, selbst zu entscheiden, wie viel ich gebe. Ich darf jedes Mal aufs Neue wählen, wie viel ich heute leisten kann. Das macht es mir leichter, mich auch an solchen Tagen zu motivieren, an denen ich kaum das Bett verlassen kann. Und jedes Mal ist es ein kleiner Erfolg, wenn ich es trotz Depression allein aus dem Bett schaffe.
💡 Tipp: Finde eine Aktivität, die dir guttut und dich nicht überfordert. Es muss nichts Großes sein – ein Spaziergang, ein warmes Bad oder ein paar Minuten Meditation können bereits helfen.
Achtung! : Wenn du es mal nicht schaffen solltest ist das auch okay. Höre auf dich zu verurteilen und nimm die Situation an, wie sie ist. Morgen ist ein neuer Tag, an dem du wieder von vorne beginnen kannst, dieser gesunden Gewohnheit nachzugehen.
Die Erkenntnis: Ich kann gerade nicht funktionieren
Das sind meine kleinen ersten Schritte, um nicht noch tiefer in die Depression zu fallen. Ich war immer der Meinung, dass man sich da schon wieder selbst rauskämpfen kann. Doch dieses Mal merke ich: Es ist anders. Es geht tief, und mein System ist erschöpft.
Auch wenn ich mich gerade noch so sehr wie eine normale 30-Jährige verhalten möchte, am normalen Leben teilnehmen will und einfach mit beiden Beinen im Leben stehen möchte – ich muss mir eingestehen, dass es gerade einfach nicht möglich ist.
Ich kann nicht. Und es tut weh, das erst einmal so annehmen zu müssen. Denn ich konnte doch immer. Immer habe ich es irgendwie geschafft, war stark – jahrzehntelang. Und jetzt geht es plötzlich nicht mehr.
Der Zusammenbruch als Chance
In mir bricht eine Welt zusammen. Eine Welt, die zusammenbrechen muss, um mich endlich von den Altlasten zu befreien. Doch es tut weh und macht Angst. Ich weiß nicht, wer ich ohne diese Fassade bin. Ich weiß nicht, wie ich um Hilfe bitten kann – auch wenn ich weiß, dass ich sie dringend brauche.
So viel Unwissenheit und ein Gefühl von Schwäche. Und trotzdem weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Auch wenn das momentan eine herausfordernde Phase ist, die durch viel Geduld und Ungewissheit geprägt ist – ich weiß, dass es danach nur besser werden kann.
Ich sehe meine Depression als große Lehrerin, die mich immer mehr zu meinem Herzen und meinem wahren Ich führen möchte.
💡 Tipp: Es ist okay, nicht okay zu sein. Akzeptanz ist der erste Schritt zur Heilung. Du musst nicht alles allein schaffen – Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.
Die Botschaft: Du bist nicht allein
Ich glaube, das macht die Depression bei jedem: Sie zeigt dir, wer du wirklich bist. Und der wahre Schmerz entsteht eigentlich erst dann, wenn du das, was du darin erkennst, nicht lieben kannst. Wenn du dich nicht zeigen kannst – für den Menschen, der du wirklich bist.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir alle den Mut zusammennehmen und dieses Leben zu dem machen, das wir uns von Herzen wünschen. Ich weiß, dass es einigen Leser*innen ähnlich geht. Dir will ich Mut machen, die Kraft in dir zu entdecken und in Verbindung zu gehen.
Zeig dich. Sprich mit Menschen. Teile dich mit. Es ist völlig okay, um Hilfe zu bitten. Es ist okay, auch mal eine Verabredung abzusagen, wenn dir die Kraft dazu fehlt. Es ist okay. Du hast es versucht – und beim nächsten Mal klappt es vielleicht.
💡 Tipp: Sei liebevoll mit dir selbst. Halte dich an den kleinen Erfolgen fest. Jeder Schritt zählt – auch wenn er klein erscheint.
Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Es gibt Wege aus der Dunkelheit, auch wenn sie manchmal nur in kleinen Schritten sichtbar werden. Jeder Schritt zählt. Jeder Atemzug, jeder Moment, in dem du dich selbst nicht aufgibst, ist ein Erfolg.

Lass uns gemeinsam mutig sein. Lass uns lernen, uns selbst zu lieben – auch in den Phasen, in denen wir uns verloren fühlen. Und vor allem: Lass uns in Verbindung bleiben.
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Deine Michelle
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